Ein Bericht von AFP-TV: In New York ist der Irakkrieg für Veteran Ken Anderson weit weg. Doch noch immer wird er von den Bildern des Krieges verfolgt.

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O-Ton Ken Anderson, Veteran des Irakkriegs:

„Das ist der Tag, den ich nie mehr vergesse. Das war wahrscheinlich das erste Mal, dass ich in Kämpfe verwickelt war.“

Mit 21 arbeitet Anderson als Übersetzer für US-Ärzte in Bagdad. Seine schlimmste Erinnerung sind Kinder, die ihre Gliedmaßen verloren. Nach zwei Jahren kehrt Anderson in die USA zurück. Er fühlt sich wie betäubt.

„Ich hatte überhaupt keine Gefühle mehr, nichts. Ich habe mich nicht um andere gekümmert, und auch nicht um mich. Ich war nicht glücklich, ich war nicht traurig. Die einzige Möglichkeit, etwas zu fühlen, war zu trinken.“

Fünf Jahre lang trank Anderson. Er hatte Panik-Attacken und machte einen Selbstmordversuch: All das sind Symptome für eine posttraumatische Belastungs-Störung. Etwa 500.000 US-Soldaten leiden an dieser Krankheit.Anderson hat den Weg für sich gefunden, wieder gesund zu werden: Er meditiert.

O-Ton Joshua Pittman, Meditationslehrer:

„Es ist wie Tauchen. Man muss sich nicht anstrengen, um auf den Boden des Sees zu gelangen. Transzendentale Meditation ist ein müheloser Prozess, weil der Geist schon darauf eingerichtet ist, zu denken. Deswegen kann die Seele diese Gedanken in immer tieferen Schichten erleben.“

Anderson begann vor sechs Monaten, heute meditiert er zwei Mal am Tag. Es geht ihm schon besser.

„Was ich sofort gemerkt habe, war die Tatsache, dass ich keinen Alkohol mehr trinken musste, um mich gut oder glücklich zu fühlen.“

Psychische Gesundheit der Soldaten: Das ist ein wichtiges Thema für das US-Militär. Seit Beginn des Irakkriegs starben mehr Soldaten und Veteranen durch Suizid als im Kampf. Vielleicht ist Transzendentale Meditation ein Mittel, das den Soldaten hilft, ihren inneren Frieden wieder zu finden.